Nein, wie viel Du Dich darauf fokussierst, Gutes zu tun, und wie viel auf andere Ziele, ist eine persönliche Entscheidung.
Bei Effektivem Altruismus geht es darum, wie Du die Ressourcen, mit denen Du Gutes tun willst, möglichst effektiv einsetzt, und weniger darum, wie sehr Du Dich überhaupt darauf fokussierst, Gutes zu tun.
Oft inspiriert Effektiver Altruismus Menschen dazu, Gutes zu tun eine größere Bedeutung in ihrem Leben beizumessen — einfach weil sie realisieren, dass es möglich ist, mehr Gutes zu tun, als sie gedacht hätten.
Für die meisten in der Bewegung ist Gutes zu tun nur ein Ziel unter weiteren ethischen und persönlichen Zielen. Dementsprechend variiert auch das persönliche Spendenniveau: manche spenden über 50 % ihres Einkommens an gemeinnützige Organisationen, andere nur 1 %.
Deine persönliche Entscheidung wird sich wahrscheinlich teilweise nach Deinen ethischen Überzeugungen und teilweise nach Deinen Lebensumständen richten. Viele sind wegen ihrer Lebensumstände schlicht nicht in der Lage, es zu einem größeren Fokus in ihrem Leben zu machen, anderen zu helfen.
Selbst wenn Du Dich sehr darauf fokussieren willst, Gutes zu tun, ist es oft kontraproduktiv, es zu Deinem einzigen Ziel zu machen. Zum einen ist nämlich ungewiss, was wirklich ethisch von Bedeutung ist. Sich auf ein schlecht gewähltes oder unklar definiertes Ziel zu fokussieren und andere Überlegungen außer Acht zu lassen, kann schnell negative Konsequenzen haben. Zum anderen verträgt es sich nicht gut mit den mentalen Bedürfnissen der meisten Menschen, nur ein Ziel zu verfolgen. Für viele würde das Verfolgen nur eines Ziels unter Aufgabe ihrer eigenen Bedürfnisse die Wahrscheinlichkeit einer persönlichen Krise erhöhen, was wiederum bedeutet, dass es langfristig sogar für das Ziel, Gutes zu tun, kontraproduktiv sein kann, sich nur darauf zu fokussieren.
In diesem Zusammenhang empfehlen wir Dir Du hast mehr als nur ein Ziel – und das ist völlig in Ordnung von Julia Wise, ein kurzer Beitrag, der daran erinnert, dass wir alle nach mehreren Dingen gleichzeitig Streben, die häufig nicht in einer Denkweise oder Maßnahme vereinbar sind und welche zentrale Bedeutung dieser Pluralismus für unser persönliches Wohlbefinden und unsere Möglichkeiten hat, Gutes für andere zu tun.